Telekommunikationsanbieter benötigen ein umfassendes Tool zur Dokumentation des Netzbestands, um einen zuverlässigen Betrieb sicherstellen zu können. Mit einem derartigen Tool lassen sich das Netz und die angebotenen Leistungen effizient steuern. Es ist Bestandteil der OSS (Operations Support Systems)-Landschaft des Providers. Die Network Inventory Management-Software von FNT passt perfekt in den OSS-Rahmen, da mit dieser Software der Lebenszyklus sämtlicher Netzwerkressourcen dokumentiert, nachverfolgt und verwaltet werden kann.
Was versteht man unter Network Inventory Management?
Der Netzbestand enthält alle Assets in einem Telekommunikationsnetz. Somit hat man jederzeit einen Überblick über die vorhandenen Ressourcen, geplante Ressourcen, deren Status sowie alle zugehörigen Details. Dabei ist die Dokumentation keine statische Angelegenheit: Sie muss stets aktuell gehalten werden, damit sie den gewünschten Nutzen bietet. Die Bedeutung der Erfassung und Pflege dieser Informationen kann nicht überbewertet werden. Denn die Verwendung veralteter und fehlerhafter Daten zur Planung und Störungsbehebung kann katastrophale Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Netzes haben.
Ein präziser und optimierter Netzbestand versetzt einen Netzbetreiber in die Lage, seinen Kunden hochwertige und robuste Dienste zu geringeren Betriebskosten bereitzustellen. Network Inventory-Lösungen dienen der Erfassung und dem Management von Daten über das Netz und die entsprechende Infrastruktur. Das Netz und die durch das Bestandssystem verwalteten Assets umfassen:
- Aktive Assets – Dazu gehören z. B. Router, Switches und Multiplexer. Sie werden als aktive Geräte bezeichnet, da sie mit Strom versorgt werden und im Regelfall Schnittstellen (APIs) haben, über die aktuelle Informationen zum jeweiligen Gerät abgefragt werden können.
- Passive Assets – Beispiele hierfür sind Kabel, Muffen, Spleißkassetten und Racks. Sie werden deshalb als passive Geräte bezeichnet, weil sie keine aktive Elektronik enthalten und daher keine Möglichkeit besteht, gespeicherte Informationen von diesen Geräten abzufragen.
- Logische/virtuelle Overlays – Hierzu gehören z. B. logische Schaltungen, virtuelle private Netze (VPNs) und virtuelle Netzfunktionen (VNFs). Diese logischen Entitäten können sich innerhalb einer Domäne befinden (z. B. eine logische Schaltung in einem Übertragungsnetz) oder über viele unterschiedliche Netzdomänen hinweg verteilt sein (z. B. ein SD-WAN, das mehrere Zugangsnetze unterschiedlicher Dienstleister weltweit umfasst).
Wozu braucht man ein Network Inventory-System?
Ein Network Inventory-System ist unerlässlich, wenn es darum geht, das Netz betriebs- und funktionsfähig zu halten. Die hochentwickelten, dynamischen und virtualisierten Netze von heute lassen sich kaum noch ohne einen umfassenden und echtzeitnahen Überblick der Assets und Ressourcen verwalten. Ein Network Inventory-System bietet genau diesen Überblick und ermöglicht dadurch die Aufrechterhaltung des allgemeinen Netzbetriebs, eine hohe Verfügbarkeit sowie die Kapazitätsplanung.
Ein dynamisch aktualisierter Netzbestand verschafft Netzbetreibern aktuelle Erkenntnisse über das Netz, die Assets und Umgebungen sowie über das verfügbare Routing bzw. die verfügbare Konnektivität nahezu in Echtzeit. Diese Informationen bilden eine wichtige Grundlage für diverse Workflows sowie zur Lösung unterschiedlicher Probleme. Fast alle betriebswichtigen Arbeitsabläufe von Dienstleistern und Netzbetreibern setzen mehr oder weniger stark auf die Network Inventory-Lösung auf.
Der Netzbestand bildet eine Grundvoraussetzung für das Netzmanagement und unterstützt bzw. erleichtert die Bewältigung wesentlicher Anwendungsfälle:
- Asset-Informationen/-Management: Dient der Erfassung und Speicherung aktueller Informationen über das Netz und dessen Komponenten und ermöglicht somit Transparenz und die Umsetzung von Maßnahmen
- Fulfillment: Ermöglicht den Kundenanschluss sowie die Zuordnung von Netzressourcen, die von den Kunden genutzt werden sollen
- Assurance: Dient der Ermittlung von Engpässen im Netz und von Auswirkungen auf Kunden sowie der Root-Cause-Analyse, der Umleitung des Datenverkehrs und der Steuerung von Reparaturmaßnahmen
- Planung: Dient zur Information über die aktuelle Kapazität und den Status des Netzes und trägt zur Analyse der Auswirkungen von alternativen Konfigurationen bzw. von Änderungen bei
- Digitaler Zwilling: Stellt eine Darstellung aller aktuellen Assets sowie der Konnektivität und darüber hinaus der aktuellen Leistung bzw. des aktuellen Betriebszustands sämtlicher Assets im Netz bereit
Moderne Netze unterliegen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, um den neuen digitalen Anforderungen gerecht werden zu können. Zu den häufigen Änderungen im Netz gehören das Hinzufügen neuer Assets, die Außerbetriebnahme alter Assets, Konfigurationsanpassungen sowie Umleitungsschaltungen. Diese ständigen Schwankungen bei Zustand und Verwendung von Assets innerhalb des Netzes bergen das Risiko, dass die Dokumentation nicht mehr dem IST-Zustand entspricht. Ein Netzbestandstool trägt zur Verringerung dieses Risikos bei und erleichtert somit die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Netzes.
Welches sind die wichtigsten Merkmale eines modernen Network Inventory-Systems?
Einheitliche Ressourcenverwaltung – Die komplexen Netze von heute umfassen Assets und Ressourcen aus dem aktiven Telekommunikationstransportnetz, passive Inside-Plant- und Outside-Plant-Infrastrukturen sowie IT- und Rechenzentrum-Infrastrukturumgebungen. Diese Assets und Ressourcen ermöglichen in ihrer Gesamtheit die Bereitstellung von Telekommunikationsservices und sollten in einer einzigen Datenbank ganzheitlich verwaltet werden. Mit diesem zentralen Ansatz gewinnt man einen Überblick über Netzdaten sowie die technologie- und domänenübergreifenden Beziehungen und Abhängigkeiten, was die Überwachung der unterschiedlichen Ressourcen des Netzes wesentlich erleichtert.
Integration – Damit eine Network Inventory-Lösung ihre Aufgaben erfüllen kann, muss sie stets den aktuellen Stand des Netzes widerspiegeln. Der Datenaustausch mit anderen Systemen ist daher zwingend erforderlich. Ein leistungsstarkes Network Inventory Tool muss eine umfangreiche Integrationsschicht enthalten, mit der Daten aus Drittsystemen abgeglichen werden können und Informationen für alle Anwendungen zugänglich gemacht werden, die diese Informationen benötigen. APIs, ETL-Technologien und vorgefertigte Schnittstellen erleichtern die Erfassung, den Abgleich und die Nutzung von Daten aus unterschiedlichen Quellen.
Visualisierung – Die grafische Darstellung der Netzinfrastruktur und der Service-Daten erleichtert die Erkennung von Mustern innerhalb der Daten und ermöglicht ein besseres Verständnis der Abhängigkeiten. Eine derartige einfachere Gewinnung von Einblicken anhand der Daten bildet die Grundlage für bessere Entscheidungen, kürzere Reaktionszeiten und eine insgesamt höhere Effizienz.
Vorteile unserer Software für Network Inventory
Funktionen der Network Inventory Lösung
Unsere Software konzentriert sich auf die entscheidenden physischen, logischen und virtuellen Ressourcen im Netz sowie deren Beziehungen zu den Services und Endkunden, erfasst alle relevanten Assets wie etwa Standorte, Geräte, Topologien und Nummernpools und liefert die erforderlichen Informationen zur Beantwortung wichtiger Fragen wie z. B.: Welche Ressourcen sind verfügbar? Wie hängen sie zusammen? Wie tragen sie zur Bereitstellung geschäftskritischer Services bei? Wer sind die Endkunden dieser Services?
Die meisten Telekommunikationsanbieter betreiben heterogene Netze, die auf mehreren Netztechnologien und Domänen beruhen. Einige Technologien sind auf einen maximalen Durchsatz, andere wiederum auf Flexibilität und Servicequalität (QoS, Quality of Service) ausgerichtet. Aktuell werden diverse Netztechnologien schrittweise durch modernere ersetzt. FNT-Lösungen für das Telecom Network Inventory Management schaffen unabhängig von Technologie, Hersteller und Betriebsphase Transparenz über das gesamte Netz.
FNT bündelt die entsprechenden Informationen in einem umfassenden Datenmodell, das aus mehreren Datenquellen gespeist und unter Verwendung standardmäßiger Integrationsfunktionen auch von anderen Anwendungen genutzt werden kann. Das Ergebnis: Eine einheitliche Datenbasis als „Single Source of Truth“ zur ganzheitlichen Verwaltung des Telekommunikationsnetzes.
Standortmanagement über GIS
Dokumentation aller Rechenzentren, Zugangspunkte (POP, Point of Presence) und Kundenstandorte. Darstellung der Unternehmenscampus-Infrastruktur sowie der Inside-Plant- und Outside-Plant-Ressourcen auf einer Karte in 2-D/3-D.
Hybride Ressourcenverwaltung
Konsolidierte Übersicht und Koordination der physischen, logischen und virtuellen Ressourcen dank eines praxiserprobten integrierten Datenmodells. Dokumentation aller Netztechnologien und -schichten zusammen mit ihren jeweiligen Abhängigkeiten. Unterstützung der Planungsaktivitäten durch Anzeige der verfügbaren Ressourcen, der aktuellen Auslastung und der freien Kapazitäten dieser Ressourcen. Integration in das Network Management System (NMS) und mit Controller zum Abgleich des IST-Zustandes des Netzwerks.
Lebenszyklusmanagement
Einzigartige und sofort einsatzbereite FNT-Komponentenbibliothek, die laufend erweitert wird. Erkennung und Management des gesamten Lebenszyklus der Assets im Netz. Da diese Assets zu den größten Investitionen und wichtigsten Einnahmequellen eines Betreibers gehören, ist ein solides Finanzmanagement von entscheidender Bedeutung.
Unterstützung des Service Fulfillment
„Single Source of Truth“ zur Kontrolle von Wartbarkeit und Verfügbarkeit. Kundenspezifische Zuordnung von Ressourcen zur Erfüllung erteilter Aufträge. Verknüpfung aller reservierten Ressourcen zu einer einzigen Servicehierarchie. Die zugeordnete Service- und Ressourcentopologie ist für Orchestrierungs- und Bereitstellungstools zugänglich.
Voraussetzung für Service Assurance
Bereitstellung von Geräte- und Topologiekonfigurationen für Störungsmanagement- und Überwachungssysteme. Ergänzung von Alarminformationen um den betroffenen Standort, die Topologie und Kundenberichte.
Offenheit und Flexibilität
Hochkonfigurierbares und erweiterungsfähiges Datenmodell. Umfangreiche Integrationsumgebung mit generativen offenen APIs, ETL, Datenabgleichs- und Benachrichtigungsfunktionen.