Die Perfektionsfalle: Herausforderungen der Network Automation für CSPs


Die Automatisierung von Netzwerken und Diensten verspricht erhebliche Vorteile für Kommunikationsdienstleister (CSPs), die komplexe Multi-Domain-Netzwerke verwalten. Zu den Schlüsselkomponenten für eine erfolgreiche Implementierung automatisierter Prozesse gehören ein Service Orchestrator und ein modernes Network Inventory. Allerdings sehen sich CSPs oft mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, wenn sie dieses Vorhaben in Angriff nehmen. 

Die Bedeutung des Network Inventory 

Ein umfassendes und aktuelles Network Inventory ist entscheidend für eine effektive Service-Orchestrierung. Es erfasst alle Standorte, Geräte, Kabel und Dienste im Netzwerk eines Anbieters, bietet Einblick in die physischen, logischen und virtuellen Ressourcen und ermöglicht eine effiziente Verwaltung und Automatisierung. Ein genaues und optimiertes Network Inventory ermöglicht es einem Netzbetreiber, seinen Kunden auf effiziente Weise hochwertige und resiliente Services zu geringeren Betriebskosten anzubieten. 

Viele CSPs tappen in die Falle, eine 100-prozentige Netzwerkabdeckung und -genauigkeit anzustreben, bevor sie mit der Automatisierung fortfahren. Ein solcher „Big Bang“-Ansatz erscheint zwar logisch, kann aber den Nutzen der Automatisierung erheblich verzögern. In der Regel verbringen CSPs 36-48 Monate damit, ihr Inventar vollständig zu konsolidieren und perfektionieren, wodurch die Implementierung der Service-Orchestrierung aufgeschoben wird. Dagegen ist ein schrittweiser Ansatz bei der Automatisierung vorteilhafter, da er es CSPs ermöglicht, ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten und von den Vorteilen der Automatisierung viel früher zu profitieren. 

Gleichgewicht zwischen Genauigkeit und Effizienz 

Um unnötige Verzögerungen zu vermeiden, sollten CSPs ihren Ansatz überdenken und sich kurzfristig mit den kritischsten Bereichen des Netzwerks für die Bestandsgenauigkeit befassen und ihre Bemühungen schrittweise ausweiten. Durch einen schrittweisen Ansatz bei der Automatisierung können CSPs ihren Kunden viel früher einen Mehrwert bieten und innerhalb von 6 Monaten von den Vorteilen der Automatisierung profitieren. 

Der inkrementelle Ansatz 

  1. Definition des Scope: Die Teams für Service-Orchestrierung und Netzinventarisierung müssen eng zusammenarbeiten, um einen spezifischen Scope für einen Lösungsschritt zu definieren, der als geschlossener Kreislauf funktioniert. 
  2. Initiale Datenpopulation zum Inventory: Abgleich eines begrenzten Bestandsdatensatzes aus einer oder zwei Netzdomänen, um den Ist-Zustand des Netzwerks zu reflektieren. 
  3. Implementierung des Service Orchestrator: Einsatz des Orchestrators zum „Design-and-Assign“ von Ressourcen und Services im Inventory, wodurch die Genauigkeit der Inventardaten unterstützt wird.
  4. Abnahme, Go-Live Tests und Inbetriebnahme: Verifizierung der endgültigen Umsetzung, Durchführung von Feldversuchen und Go-Live mit dem aktuellen Umfang. 

 

Die Herausforderungen der Netzwerkautomatisierung drehen sich in erster Linie um das Gleichgewicht zwischen dem Erreichen einer perfekten Genauigkeit der Netzwerkinventarisierung und der püntklichen Implementierung der Service-Orchestrierung. Wenn CSPs nicht von vornherein eine 100-prozentige Bestandsabdeckung anstreben, können sie den Automatisierungsprozess beschleunigen und schneller von den Vorteilen profitieren. 

Verbesserte Effizienz und reduzierte Betriebskosten werden früher realisiert, was einen Wettbewerbsvorteil auf dem schnelllebigen Telekommunikationsmarkt darstellt. 

Erfahren Sie mehr über den schrittweisen Ansatz zur Netzwerkautomatisierung und die Kombination aus einheitlichem Inventory und Service-Orchestrierung im Whitepaper von FNT und Inmanta: https://www.fntsoftware.com/loesungen-uebersicht/netzwerkdokumentation/partner-solution-paper-end-to-end-network-automation