Welche Auswirkungen haben DORA, NIS2 und KRITIS auf Ihre Resilienzstrategie?

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Das digitale Rückgrat unserer modernen Gesellschaft, also unsere Energie- und Verkehrssysteme, Kommunikationsnetze und Finanzdienstleistungen, beruht auf Infrastrukturen, die nicht nur sicher, sondern auch widerstandsfähig sein müssen. Und Resilienz ist heute keine freiwillige Ambition mehr, sondern eine regulatorische Pflicht.  

In ganz Europa stehen Betreiber kritischer Infrastrukturen vor einer beispiellosen Konvergenz von Regularien: NIS2, KRITIS, ISO 27001 und der Digital Operational Resilience Act (DORA). Gemeinsam markieren diese Rahmenwerke eine neue Phase der Compliance, die nicht nur Dokumentation verlangt, sondern auch den Nachweis von Kontinuität und operativer Belastbarkeit.  

Von Sicherheit zu nachweisbarer Resilienz  

Die NIS2-Richtlinie baut auf ihrer Vorgängerversion auf und schreibt strengere Anforderungen an Cybersicherheit und Incident Reporting in kritischen Sektoren vor. KRITIS definiert auf nationaler Ebene, was als kritische Infrastruktur gilt, und legt Pflichten für Resilienzplanung, Meldungen und Wiederherstellung fest. ISO 27001 liefert weiterhin ein bewährtes, prozessorientiertes Fundament für Informationssicherheitsmanagement.  

Dann kommt DORA: ein echter Wendepunkt. Denn DORA fordert, operative Resilienz durch Simulationen, kontinuierliches Monitoring und realitätsnahe Wiederherstellungsübungen zu testen und nachzuweisen. DORA ersetzt bestehende Rahmenwerke nicht, sondern baut auf ihnen auf und erhöht das erforderliche Niveau. Compliance umfasst nun auch externe Anbieter und ganze Lieferketten.  

Kurz gesagt: Organisationen müssen ihre Systeme nicht nur schützen, sondern nachweisen, dass sie Störungen unter regulatorischer Aufsicht und in realen Szenarien standhalten und sich davon erholen können.  

Compliance als Aufgabe der Unternehmensführung  

Damit ist Compliance nicht länger nur eine technische Disziplin, sondern eine strategische Aufgabe auf Führungsebene. DORA macht Vorstände und leitende Führungskräfte ausdrücklich persönlich verantwortlich für Resilienz.  

Für Entscheidungsträger in Energie, Finanzen, Telekommunikation und Gesundheitswesen bedeutet das: Resilienz ist nicht nur ein Thema der Verfügbarkeit – sie ist eine Frage von Vertrauen, Kontinuität und Reputation. Um die Anforderungen zu erfüllen, braucht die Führung vollständige Transparenz über die Infrastruktur: Was existiert, wie ist es verbunden und wie könnten Störungen Kettenreaktionen auslösen?  

Pflicht als Chance nutzen

Die neuen Regularien erhöhen zwar den Druck, eröffnen aber zugleich Chancen. Die Forderung nach nachweisbarer Resilienz fördert Modernisierung, bessere Dokumentation und höhere Effizienz. Organisationen, die diesen Wandel annehmen, verwandeln Compliance in einen strategischen Vorteil: Sie gewinnen mehr Kontrolle über ihre Abläufe und stärken die Zusammenarbeit zwischen IT, Risikomanagement und Business Continuity.  

Fortschrittliche Betreiber investieren bereits in digitale Transparenzlösungen wie Infrastrukturmodellierung und Simulation. So wird Compliance zum Ergebnis guter Betriebsführung, statt zu einer einmal jährlich auftretenden Belastung. Damit erfüllen sie nicht nur Anforderungen, sondern setzen Maßstäbe für das resiliente Unternehmen der Zukunft.

Kurz gesagt: Compliance wandelt sich von einer reinen Pflichtübung zu einem Katalysator für digitale Stärke. Wer diesen Wandel nutzt, wird nicht nur compliant, sondern auch wettbewerbsfähig.

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